Wohnen mit Pflanzen
12. April 2023
Zimmerpflanzen neu entdeckt
Strelitzia reginae, Sansevieria, Ficus lyrata... was nach einem knackigen Latein-Exkurs klingt, sind die Namen der aktuell angesagtesten Zimmerpflanzen. Wir haben unsere grüne Top 5 gewählt und verraten Ihnen, wie Sie diese am besten in Ihrem Zuhause integrieren und vor allem bestmöglich in Szene setzen. On Top: Inspiration für hübsche Pflanzgefäße!
Pflanzen für drinnen
Wer hätte das gedacht – auch (Zimmer-)Pflanzen unterliegen Trends. Und so kann jede Dekade ihre eigene It-Pflanze vorweisen: Während in den 80er Jahren die Palme ihren ganz großen Auftritt hatte, war es in den 90ern der Farn. Zur Jahrtausendwende galten Kakteen als en vogue, dann wurden wieder alle Pflanzen aus dem Innenbereich verbannt – um nun eben wieder ihr Comeback zu feiern.
Und heute? Hier lässt sich eine ganz klare Tendenz erkennen: Es wird aktuell immer grüner in unseren vier Wänden. Exotische Pflanzenmixe sind dabei genauso gerne gesehen wie die einzelne Statement-Pflanze. Und ganz wichtig: Auch Hängepflanzen dürfen sich endlich wieder zeigen.
Zimmerpflanzen – die Top 5
Ob stehend oder hängend, gruppiert oder solo – wir haben recherchiert, welche Pflanzen gerade besonders beliebt sind. Unsere Favoriten:
1. Geigenfeige (Ficus lyrata)
Ein Geheimtipp für ein ganz besonderes Ambiente ist ganz klar die Geigenfeige. Warum? Nun, sie zeigt sich imposant und großartig, wirkt dabei aber bodenständig und buchstäblich geerdet. Die sattgrünen Blätter in XL-Format und der skulptural anmutende Wuchs der Pflanze tun ihr Übriges dazu, um die Geigenfeige zum Mittelpunkt jedes Raums zu machen.
Hier kommt sie am besten zur Geltung: Die Geigenfeige liebt helle, aber nicht zu sonnige Plätze und kommt durch ihre Größe am besten in weitläufigen Räumen zur Geltung. Besonders edel wirkt sie mit ihren großen, wie Kleeblätter anmutenden Blättern zu einem minimalistischen Einrichtungsstil mit schlichten und gerade Formen, die einen spannenden Kontrast zu ihrer Opulenz bilden. So in Szene gesetzt verträgt sie sich dann auch wunderbar sowohl mit soften Naturtönen als auch mit kräftigen Farben.
So wird sie gepflegt: Alert! Diese Pflanze ist ein kleines Sensibelchen. Oder sollen wir besser sagen: ein Gewohnheitspflänzchen. Hat sie ihren Platz gefunden, bleibt sie gerne dort – auf zu viele Veränderungen reagiert sie gerne einmal mit herabrieselnden Blättern.
Ansonsten ist sie aber unkompliziert und zeigt sich auch bei der benötigten Wassermenge sehr genügsam. Die Erde sollte nur immer feucht sein.
2. Bogenhanf (Sansevieria)
Westafrika-Feeling pur! Der neueste Trend unter den Zimmerpflanzen heißt Bogenhanf und gehört zur Gattung der Sukkulenten. Bogenhanf besticht durch seine schmalen, in die Höhe ragenden Blätter, die sich gerne nach oben hin ausweiten.
Hier kommt er am besten zur Geltung: Besonders schön macht sich Bogenhanf in großen Übertöpfen auf dem Boden, da seine Blätter eine beachtliche Länge erreichen können und somit Platz nach oben benötigen. Intensive Farben wie Royalblau oder ein leuchtendes Rot verstärken seine Wirkung, ohne dass es „too much“ wirkt. Dafür sorgt seine schlanke Silhouette.
So wird sie gepflegt: Bogenhanf ist wie jede Sukkulente sind in der Pflege wirklich unkompliziert und damit prädestiniert für Pflanzenliebhaber ohne grünen Daumen. Sonne, Schatten – er kann beides. Außerdem braucht er aufgrund seiner Wüsten-Historie wenig Wasser, da dieses lange in den Blättern gespeichert wird.
3. Kaladie (Caladium tuber)
Vorhang auf für eine ganz besondere Beauty! Die Kaladie ist eine tropische Knollenpflanze aus Mittel- und Südamerika, insbesondere aus Brasilien und dem Amazonasgebiet, wo sie sich – kaum nachvollziehbar – im Dschungel versteckt. Mit ihren herzförmigen, oft bunten und schön geäderten Blättern ist die Kaladie wirklich ein absoluter Hingucker.
Hier kommt sie am besten zur Geltung: Je nach Farbgestaltung (unsere Favoriten: Carolyn Whorton und Pink Beauty) wirken sie besonders in einem von Pastelltönen dominierten Umfeld. Ob zarte Grün- oder Rosétöne – diese Pflanzen kommt am besten unter Gleichgesinnten zur Geltung, sprich: mit soften Farben und sanften Formen. Allein aufgrund der Farbgebung schafft sie damit gerne ein feminines und verträumtes Ambiente.
So wird sie gepflegt: Im Sommer kann die Kaladie draußen an einem windgeschützten Platz stehen – gerne im leichten Schatten. Etwas Morgen- oder Abendsonne bekommt ihr gut, niemals aber die volle Sonne während der Mittagszeit oder über einen längeren Zeitraum. Zum Überwintern darf sie in Wintergarten oder Gewächshaus umziehen beziehungsweise in der Knolle überwintern, da sie bei kühlen Temperaturen die Blätter abwirft. Bitte nicht fälschlicherweise davon ausgehen, dass sie eingegangen ist. Sie tut nur so, um sich beim nächsten warmen Sonnenstrahl bald wieder in voller Pracht zu präsentieren.
4. Flamingoblume (Anthurie)
Diese Pflanze avanciert in regelmäßigen Abständen zur Trendpflanze – und angesichts der wunderschönen lanzett- oder herzförmigen Blättern verstehen wir auch gut, warum das so ist. Dank ihrer lackartig anmutenden Farben in Rot oder Rosa verbreiten sie außerdem ein asiatisch-minimalistisches Flair, was gerade in einem puristischen Ambiente wunderbar wirkt.
Hier kommt sie am besten zur Geltung: Irgendwie sehen wir die Anthurie am liebsten in einem cleanen schwarz-weißen Umfeld. Hier sticht die Farbe der Blätter (Achtung, die Blüte ist der Kolben auf dem Blatt!) besonders schön hervor. Auch die skulpturale Form der Pflanze macht sich hervorragend in einer eleganten, zurückhaltenden Umgebung. Aber auch an andere Wohnstile kann sich die Flamingoblume wunderbar anpassen. Besonders schön wirkt sie nebeneinander gruppiert in zwei bis drei Töpfen oder Vasen.
So wird sie gepflegt: Die Anthurie ist die kleine Diva unter den Zimmerpflanzen. Sie schätzt halbschattige Standorte ohne Zugluft und reagiert sensibel auf kalkhaltiges Wasser. Und dieses bitte zimmerwarm. Wenn Sie diese Punkte beachten, werden Sie viel Freude an der Flamingoblume haben.
5. Efeutute (Epipremnum pinnatum)
Wir hatten es versprochen: Auch Hängepflanzen sind im Comeback der Zimmerpflanzen inbegriffen. Und was früher als öde Bürodeko herhalten musste, wird jetzt dank coolen Makramee-Hangings richtig salonfein. Kein Wunder, die Kletterpflanze (ursprünglich aus Südostasien, Australien und den pazifischen Inseln) verwandelt jeden Raum in eine grüne Oase, wenn sie von oben ihre Blätter herablässt.
Hier kommt sie am besten zur Geltung: Auf und um puristische(n) Möbeln kann sie sich voll entfalten, sorgt doch ihr spontaner Wuchs für einen willkommenen Kontrast zu allem minimalistischen Design. Dabei spielt das Farbkonzept keine Rolle, in bunten Räumen sorgt sie für individuelles und lebendiges Dschungel-Feeling, während sie in Kombination mit dezenten Tönen spannende Stilbrüche zaubert.
So wird sie gepflegt: In guter Obhut werden die Ranken der Efeutute bis zu zehn Meter lang und klettern überall dort entlang, wo sie sich festklammern können. Also planen Sie Raum und Ausdehnungsmöglichkeiten für die Efeutute ein. Außerdem liebt sie helle bis halbschattige Standorte genauso wie direkte Sonne, gedeiht aber auch mit wenig Licht. In puncto Wasser ist sie sogar noch genügsamer und verzeiht sogar Durststrecken. Staunässe mag sie dagegen nicht.
Jetzt wird’s grün
Halten wir fest, dass Zimmerpflanzen wieder absolut im Trend liegen und ein Gewinn für jeden Raum sind. Nicht nur aufgrund des verbesserten Raumklimas, sondern auch wegen ihrer Optik. Grün wirkt sich bewiesenermaßen positiv auf die Stimmung aus und zaubert uns selbst an tristen Tagen den Frühling und Sommer in unsere vier Wände. In diesem Sinne: Viel Freude mit Ihren neuen Mitbewohnern!