Time for a wine: Wein richtig lagern, servieren & trinken

6. August 2019

Kleine Weinkunde

Kennen wir alle: Beim Thema Wein absolvieren die meisten von uns die Etappen „Kaufen“, „Aufmachen“ und „Trinken“ – und zwar zügig hintereinander. Dabei bietet das Einlagern des leckeren Getränks durchaus Vorteile. Wenn man sich an ein paar Tipps und Tricks hält.

 

Gut gelagert ist halb gewonnen

Wer (hochwertigen) Wein nicht gleich am Tag des Kaufs trinkt, kann das Trinkvergnügen steigern: Es gibt immer gute Gründe, sich ein paar Flaschen wegzulegen. Und diese dann auch erst einmal etwas ruhen zu lassen. Wein ist ein komplexes Naturprodukt, das mit seinen zahlreichen Komponenten und flüchtigen Aromen schnell in Ungleichgewicht kommen kann. Daher ist es hilfreich, den Flaschen nach dem Transport ein paar Tage Ruhe zu gönnen.

Grundsätzlich gilt dabei: Rotwein kann länger aufbewahrt werden als Weißwein, hochwertigerer Wein länger als einfacher. Letztere dagegen ist meistens sofort trinkreif.

Hochwertige Weine wie etwa ein guter Bordeaux, ein Riesling oder Spätburgunder aus einer hervorragenden Lage brauchen dagegen unbedingt einige Jahre Reifung, um Inhaltsstoffe wie Alkohol, Säure oder Tannine einzubinden und ihr Aroma zu entfalten. Nach etlichen Jahren kommen außerdem die von Kennern geschätzten Tertiäraromen ins Spiel, beim Riesling etwa Petrolnoten. Diese stammen weder von der Traube noch der Vergärung, sondern aus den Prozessen, die sich im Wein während der Reifung abspielen. Also ein guter Grund, der für eine Lagerung spricht.

Dunkle und kühle Lagerung

Um unerwünschte Prozesse wie Essigbildung zu vermeiden und die positiven Effekte zu fördern, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Licht zum Beispiel gilt als Widersacher von Wein, weil sich dadurch die Polyphenole zusammenballen und ausfallen können – auf gut Deutsch bedeutet das: Die Farbe verändert sich, die Tannine verketten sich immer weiter und der Wein schmeckt nicht mehr lebendig, sondern fad.

Neben Dunkelheit spielt auch Temperatur eine wichtige Rolle. Möglichst kühl sollte es sein, und vor allem konstant! Erschütterungen, etwa von einer Waschmaschine, und Fremdgerüche, beispielsweise von einem Öltank, tun dem Wein ebenfalls nicht gut. Damit der Naturkorken nicht vertrocknet und spröde wird, müssen die Flaschen liegend lagern. Wer seine Flaschen nicht adäquat im Keller aufbewahren kann, sollte über die Investition in einen Weinklimaschrank nachdenken. Dieser reguliert verschiedene Temperaturniveaus und ist ein außerdem ein echter Hingucker. Leider sind diese Schränke immer noch so konzipiert, dass durch die Scheibe Licht hineinfällt, der Wein lagert also nicht vollkommen im Dunklen.

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Wein servieren

Grundsätzlich wird die Weinflasche am Tisch geöffnet. Dabei sollte die Stanniolkapsel deutlich unterhalb des Flaschenmundes abgeschnitten werden, damit der Wein beim Einschenken nicht über die Schnittkante fließt. So können keine Schwermetalle in das Glas gelangen.

Wenn Sie das möchten, können Sie den Korken anschließend einer kurzen Geruchsprobe unterziehen. Wichtig dabei: Kranke Korken sind an ihrem intensiven Korkgeruch zu erkennen, gesunde Korken riechen neutral oder nach dem jeweiligen Wein.

Bricht Ihnen der Korken ab, setzen Sie den Korkenzieher noch einmal vorsichtig an. Fallen dabei Krümel in den Wein, fließen diese mit den ersten Tropfen ins Glas. Diese werden anschließend einfach weggeschüttet.

Ebenfalls wichtig und oft missachtet: Zuerst schenkt sich der Gastgeber selbst eine kleine Menge Wein ein und probiert ihn, um eben auszuschließen, dass er korkkrank ist. Danach schenkt er seinen Gästen ein. Zuletzt füllt er sein eigenes Glas auf.

Schenken Sie den Wein vorsichtig ins Glas ein. Er sollte nicht spritzen. Wenn genug Wein im Glas ist, wird die Flasche mit einem seitlichen Dreh abgeschwenkt, um Tropfen auf dem Tischtuch zu vermeiden.

Ihre Weingläser sollten natürlich frei von Wasserflecken sein – und: Sie als Gastgeber sind für das Nachschenken zuständig.

Bein Wechsel des Weins im Laufe des Essens wechselt man von Weißwein zu Rotwein (bitte auch die Gläser wechseln!). Vorher kann noch ein Aperitif, nach dem Essen ein Dessertwein (ebenfalls ein neues Glas!) gereicht werden. Sie können auch zwei Rotweine oder zwei Weißweine servieren.

 

Wein richtig trinken

Es gilt: Das Weinglas wird am Stiel angefasst und nicht am Kelch. So verhindern Sie, dass die Körperwärme der Hand den Wein erwärmt.

Außerdem wird Wein nicht getrunken, sondern verkostet. Das heißt: Nehmen Sie ihn schluckweise oder in zwei Schlucken zu sich, genießen Sie ihn auf der Zunge und lassen Sie ihn vor allem nach dem Schlucken nachklingen.

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