International Women's Day 2021: Greta Magnusson Grossman
4. März 2021
Wir stellen vor: Greta Magnusson Grossman – schwedische Pionierin und Designerin
Am 8. März 2021 ist Internationaler Frauentag – und wir möchten diesen besonderen Tag zum Anlass nehmen, um eine ebenso besondere Frau zu ehren: die schwedische Pionierin, Architektin und Innenarchitektin Greta Magnusson Grossman. Zu ihren bekanntesten Designs gehört die Stehlampe Gräshoppa von Gubi.
Erfahren Sie hier interessante Details über eine der ersten Frauen in einem zu ihrer Zeit noch männerdominierten Handwerksberuf, deren Arbeiten bis heute in den renommiertesten Museen wie dem MoMA in New York und dem National Museum in Stockholm ausgestellt sind.
Was ist der Internationale Frauentag?
Kurz gesagt: Der Weltfrauentag ist ein Tag für die Rechte der Frauen und damit ein Symbol für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Seit 1921 findet er jährlich am 8. März statt.
Entstanden ist der Internationale Frauentag übrigens als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen.
Über Greta Magnusson Grossman
Aber wer ist nun diese Architektin und Innenarchitektin, die uns so nachhaltig beeindruckt? Und mit welchen Arbeiten bringen wir sie in Verbindung?
Greta Magnusson Grossman (1906-1999) wurde im schwedischen Helsingborg in eine Tischlerfamilie geboren. Sie trat in die Fußstapfen ihrer männlichen Familienmitglieder und wurde die erste Frau in der Werkstatt, als sie in jungen Jahren eine Lehre als Holzbearbeiterin absolvierte. Im Anschluss erhielt sie ein Stipendium für ein Studium des Möbeldesigns an der renommierten Stockholmer Kunstinstitution Konstfack und gehörte auch hier zu den ersten Frauen, die die School of Industrial Design absolvierten. 1933 eröffnete sie mit einer ehemaligen Klassenkameradin in Stockholm das Studio, eine Kombination aus Geschäft und Werkstatt. Im selben Jahr heiratete sie den Jazzmusiker Billy Grossman, mit dem sie bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs in Schweden lebte.
Im Jahr 1940 beschloss das Ehepaar, in die USA auszuwandern, und begann eine nervenaufreibende Reise über den Atlantik an Bord des japanischen Linienschiffs Nakura Maru. Das beabsichtigte Ziel New York erreichte das Paar allerdings nicht, sondern landete schließlich in San Francisco.
In Beverly Hills eröffnete Magusson Grossman schließlich ein Geschäft am legendären Rodeo Drive, wo sie als eine der Ersten die skandinavische Ästhetik etablierte, was besonders bei der aufstrebenden modernistischen Szene in Südkalifornien großen Anklang fand.
Gerade das kreative Klima der Nachkriegszeit war sehr empfänglich für neue Ideen in den Bereichen Architektur und Design – damit avancierte Grossmans einzigartige Herangehensweise an die schwedische Moderne zum absoluten Hit in Los Angeles.
Gutes Design war für sie dabei grundsätzlich humanistisch. Ihre Aufgabe sah sie primär darin, das tägliche Leben der Menschen auf relevante und engagierte Weise zu unterstützen, das persönliche und soziale Wohlbefinden waren hierbei wichtige Parameter. Die daraus resultierenden Entwürfe zogen schnell prominente Kunden an: darunter Greta Garbo, Ingrid Bergman, Joan Fontaine, Gracie Allen und Frank Sinatra, von denen viele Freunde von Magnusson Grossman wurden. So dauerte es nicht lange, bis ihr Name im selben Kontext wie Charles und Ray Eames und Isamu Noguchi genannt wurde.
In den 1940er bis zu den 1960er Jahren war Grossman die einzige Architektin in Los Angeles mit einem unabhängigen Büro. In dieser Zeit entwarf sie 14 Häuser und wurde eindeutig von den Prinzipien der Fallstudienhäuser (der Reihe von Nachkriegsexperimenten in amerikanischer Wohnarchitektur, die vom Arts & Architecture Magazine in Auftrag gegeben wurden) mit ihren offenen Grundplänen beeinflusst, klare Linien, raumhohe Glaswände und freitragende Decks für die weiten Aussichten zu nutzen. Vervollständigt wurden ihre Entwürfe oft mit eigens entworfenen Textilien, Keramik, Möbel und Beleuchtungskörper.
Diese Möbel – wie das Modern Line Sofa und der Schreibtisch der Serie 62 – und ihre Lichtdesigns (einschließlich der Gräshoppa- und Cobra-Lampe) sind es auch, für die Greta Magnusson Grossman heute am bekanntesten ist.
Greta Magnusson Grossman, eine Pionierin der skandinavischen Ästhetik
Magnusson Grossmans Arbeiten erschienen häufig in der Zeitschrift Arts & Architecture und wurden in den 1940er und 1950er Jahren in Museen wie dem Museum of Modern Art in New York und dem National Museum in Stockholm ausgestellt. Ihre Cobra-Lampe erhielt 1950 sogar einen Good Design Award.
Nachdem sich Grossman 1966 aus dem Rampenlicht zurückgezogen hatte, um sich ausschließlich auf die Malerei zu konzentrieren, wurde sie zunächst so gut wie vergessen. Erst nachdem 2011 eine Retrospektive ihrer Arbeiten in Stockholm ausgestellt worden war, brachte GUBI eine Reihe ihrer Entwürfe auf den Markt, darunter die legendären Gräshoppa- und Cobra-Lampen. Die internationale Wiederentdeckung ihrer Arbeit löste eine Neubewertung ihres Erbes aus.
Grossmans Originalwerke sind heute bei Design-Sammlern auf der ganzen Welt gefragt, die Designerin selbst gilt als eine der wichtigsten Personen der skandinavischen Ästhetik im Kontext des modernen Möbeldesign.
Schwedisches Design für Zuhause
Sie sehen: Der Trend geht zur Heuschrecke in den eigenen vier Wänden. Aber Spaß beiseite: Die Entwürfe von Greta Magnusson Grossman gehören zu Klassikern der skandinavischen Ästhetik und lassen sich optimal mit jeder Stilrichtung kombinieren. Neben der legendären Gräshoppa und dem Cobra-Leuchten Design sind auch andere Entwürfe der Designerin einen Blick wert. Unsere persönlichen Favoriten: das puristische Modern Line Sofa, die GMG Chaiselongue oder auch der Modern Line Lounge Sessel – schwedisches Design at its best!
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