Sebastian Schmidt

Schwarzweiß-Denken

So clean und schwarzweiß wie sein Blog www.sebastiansview.com, so puristisch und – richtig erraten: schwarzweiß zeigt sich auch die Kölner Altbauwohnung des symphytischen Bloggers und Designers des Streetwear Labels JUTE BEUTEL. Wir waren zum virtuellen Hausbesuch geladen und hatten damit ausreichend Gelegenheit zu neugierigen Fragen rund ums Thema Wohnen, Mode und Lifestyle:

Germanist, Journalist, PR-Berater, Lehrer, Blogger – du konntest schon in viele berufliche Bereiche hineinschnuppern. Welches ist dein liebstes Standbein?

 

Stimmt, ich habe von 2004 bis 2009 Germanistik in Münster studiert und während beziehungsweise kurz nach dem Studium in verschiedene Jobs aus diesem Bereich hineingeschnuppert. In Berlin habe ich bei Axel Springer in der Redaktion einer großen Tageszeitung gearbeitet und in Hamburg die PR-Arbeit kennengelernt. Da ich ein Lehramtsstudium absolviert habe, habe ich 2010 in Köln mein Referendariat begonnen. Inzwischen arbeite ich immer noch als Lehrer. Das Bloggen ist eine tolle Ergänzung und eine schöne Erweiterung aus den Erfahrungen im Journalismus – und PR-Bereich.

Auf deinem Blog „Sebastians View“ schreibst du über deine persönliche Sichtweise von Dingen, die dich beschäftigen und inspirieren. Deine Top 3 Themen sind:

Meine Top 3 Themen, die ich gerne mit meinen Lesern teile, sind Mode, Interieur/Architektur und Reisen.

 

Interieur ist eine deiner großen Leidenschaften. Wie würdest du deinen persönlichen Stil beschreiben?

Meine Wohnung und somit mein Stil sind stark inspiriert vom skandinavischen Wohn- und Lebensgefühl, gepaart mit dem Charme eines Pariser Apartments – zumindest war das die Leitidee bei der Einrichtung meiner Wohnung. So treffen klare Formen und puristische Linien, vorwiegend in Weiß, Schwarz und Grau, auf einen Kaminsims mit Barockspiegel in Gold, wie man sie häufig in Pariser Apartments vorfindet. Ich halte es ähnlich wie in meinem Kleiderschrank: Ein Mix aus Designklassikern und erschwinglicheren Produkten. An Dekoration bevorzuge ich Bilder, Bücher und Kerzen.

 

3.000 Euro auf die Hand – welches Piece wandert in dein Zuhause?

Da würden mir so einige einfallen. Ich habe vor kurzem meine Essecke in der Küche erneuert und mir dabei den Wunsch von einem Stuhl-Mix, bestehend aus verschiedenen Designklassikern, erfüllt. Um den runden Marmortisch, der durch seine Form perfekt in meinen Erker passt, stehen jetzt ein weißer Thonet 330 Stuhl, der Eames Wire Chair in Schwarz von Vitra, ein schwarzer CH33T Stuhl von Carl Hansen, der weiße Kartell Masters sowie der ebenfalls weiße Bertoia Stuhl von Knoll. Generell versuche ich in die Bereiche der Wohnung zu investieren, in denen ich mich am häufigsten aufhalte. Die Küche ist bei mir tatsächlich das Zentrum der Wohnung. Hier esse ich, hier arbeite ich, und hier verbringe ich Abende mit Freunden.

 

Dein Essbereich präsentiert sich ganz in Schwarzweiß. Was spricht dich an diesem Look an?

Weiß ist generell die dominante Farbe in meiner Wohnung. Ich finde weiße Möbel, weiße Dielen und weiße Wände besonders in Altbauten wunderbar erfrischend und angenehm. Schwarz gilt oftmals als die kalte und düstere Farbe. Doch der Mix mit Weiß – wohl das berühmteste Farbpaar – wirkt besonders in der Inneneinrichtung zeitlos, modern und elegant. Da die Farben so reduziert sind, habe ich mehr Möglichkeiten, mit den Oberflächen zu spielen, so wirkt auch der Stuhl-Mix aus verschiedenen Materialien und Formen interessant und bringt Struktur in die Essecke.

 

Dein absolutes Lieblingsstück in deiner Wohnung ist:

Die Bilderwand ist das „Lieblingsstück“ in meiner Wohnung. Wenn Gäste zu Besuch sind, ist die Bilderwand immer das Highlight und der Mittelpunkt jeder Wohnungsführung. Die Bilderwand ist für mich mein persönliches Fotoalbum in Galerieform, welches Erinnerungen an besondere Momente, wichtige Menschen in meinem Leben und Fotografien, die mir besonders gut gefallen, vereint. Es ist schön, hin und wieder die Bilder neu zu arrangieren und platzieren, alte Bilder gegen Neue auszutauschen und so mit wenigen Handgriffen ein neues – im wahrsten Sinne des Wortes – Bild zu erzeugen.

Hast du ein Einrichtungs-Credo, dem du schon lange folgst?

Einrichtung sollte, genauso wie Mode, Spaß machen, und somit ist ALLES erlaubt, was gefällt und was hilft sich wohlzufühlen, denn nirgendwo ist es wichtiger sich wohlzufühlen, als in den eigenen vier Wänden. Ich versuche, dabei auf einen Mix aus Designklassikern und noch unbekannteren Marken zu setzen und verbinde diesen mit persönlichen Gegenständen wie Fotos, Erbstücken oder Souvenirs von Reisen.

 

Ein weiterer Themenfavorit von dir ist Mode. Inwiefern gehören Interieur und Fashion für dich zusammen?

Mode und Interieur gehören unweigerlich zusammen für mich. Beides hilft, meine Persönlichkeit zu unterstreichen und zum Ausdruck zu bringen. Mode und Interieur beeinflussen und ergänzen sich natürlich auch gegenseitig. Inzwischen hat fast jedes größere Modehaus eine eigene Home-Linie, und das Store-Design verschiedenster Modeboutiquen ist fast genauso wichtig wie die Mode, die in ihnen verkauft wird. In Sachen Trends lässt sich beispielsweise auch beobachten, dass diese sowohl in der Mode als auch in der Einrichtung wiederzufinden sind.

 

Außerdem reist du sehr gerne. Wohin geht der nächste Trip?

In zwei Wochen fliehe ich vorm Kölner Karneval in den Schnee zum Skifahren, und im März fliege ich nach Dubai und Abu Dhabi.

 

Über welches Mitbringsel würdest du dich am meisten freuen?

Besonders freuen würde ich mich über einen schönen Beni Ourain Teppich und schwarzweiße Boho-Kissen aus Marrakesch oder einen Korb für Zeitschriften und Kleinkram aus Tulum. 

 

Und was bringst du zu Einladungen bei Freunden mit?

Definitiv einen guten Gin in einer stylishen Flasche für die Hausbar – schmeckt gut und sieht ebenso gut aus.