20 Jahre FROST: Im Interview mit Hans Jørgen Frost

19. Oktober 2022

Design aus Dänemark

Dass sein Nachname eines Tages eine etablierte Designmarke betiteln würde, das hätte sich Hans Jørgen Frost niemals träumen lassen. Heute blickt er auf 20 Jahre Unternehmensgeschichte und 31 Designpreise zurück, die FROST im Laufe der Zeit ausgezeichnet haben. Im Portfolio sind Accessoires im Bereich Garderobe, Badezimmer und Küche. Was FROST so besonders macht und wie sich das Unternehmen auf die Zukunft einstellt, lesen Sie hier im Interview.

Hans Jørgen Frost, Gründer und CEO von FROST

Lieber Herr Frost, wenn Sie noch einmal an die Gründung Ihres Unternehmens denken: Wie kamen Sie zu der Idee und was war Ihr Anreiz?

Damals war ich in der Metallverarbeitungsindustrie angestellt. Dieses Material hat mich absolut fasziniert. Es gab nur wenige schöne Produkte aus Metall – wenn man zum Beispiel an einen Kleiderständer denkt. Ich habe mir insbesondere Bäder und Eingangsbereiche immer sehr genau angesehen und mir überlegt, wie man diese verschönern und verbessern könnte. Eines Tages habe ich dann beschlossen, dass ich es selber ausprobieren will: Ich gründete FROST und wir starteten erstmal mit Möbelgriffen aus Metall. Das war damals ein riesiges Thema und hat dann auch sehr gut funktioniert.

 

Wie hat sich das Unternehmen über die Jahre verändert?

Wir haben unser Sortiment erweitert, neue Ausführungen designt, neue Produkte auf den Markt gebracht – zum Beispiel für das Badezimmer. Heute sind wir in allen Räumen vertreten. Wir arbeiten mit unabhängigen internationalen Designern, die ihre Erfahrung bei uns einbringen dürfen.

Vor drei Jahren haben wir zum Beispiel unsere Spiegel-Kollektion entwickelt. Die kann man überall nutzen. Im Eingangsbereich oder auch im Wohnzimmer. Es ist ein Produkt mit Funktion, aber es ist auch Dekoration. So ist es mit all unseren Produkten. Wir legen großen Wert auf hohe Qualität, Langlebigkeit und Design. Unsere Produkte kann man prima miteinander kombinieren. Das machen zum Beispiel auch Projektkunden, wenn sie ein Restaurant oder Hotel einrichten. Das ist auch eine große Entwicklung für uns gewesen – wir bedienen nicht nur Privatkunden, sondern auch das Projektgeschäft.

Was macht FROST so besonders – im Gegensatz zu anderen dänischen Designmarken?

Wir haben unsere Nische entwickelt, wir wollen nicht Möbelhersteller sein. Nur weil ein Polstermöbel gerade Trend ist, heißt das nicht, dass wir plötzlich einen Polstersessel designen würden. Wir entwickeln komplette Linien, die leicht miteinander kombiniert werden können und sich perfekt in die Umgebung einfügen. Egal ob moderne Räume oder ein Gebäude, das aus den 50er Jahren stammt. Wir sagen immer: „FROST is completing architecture“. Wir haben keine Möbel, aber wir haben die feinen kleinen Details, die am Ende den Unterschied machen.

Es muss außerdem ein bestimmtes Produkt sein, damit es ein FROST-Produkt wird. Es soll aus Metall sein und es soll langlebig sein. Wenn die Qualität stimmt, dann ist es auch langlebig fürs Auge. Das ist das allerwichtigste: Man darf über die Jahre nicht müde werden von dem Design. Das ist unsere Philosophie.

 

FROST hat sich bisher überwiegend auf Accessoires für Stauraum und Badezimmer spezialisiert. Inwiefern wird sich das Sortiment noch erweitern?

Unsere Produkte für Garderoben und Badezimmer entwickeln wir immer weiter. Zudem wird es jetzt ein neues Projekt geben: Wir werden Tischbeine in unseren verschiedenen FROST-Ausführungen anbieten. Das heißt, der Kunde kann sich bei einer Schreinerei eine Tischplatte maßanfertigen lassen und wir bieten die Tischbeine dazu an. Das wird ein sehr individueller Look. Ob in gebürstetem Schwarz oder aus Edelstahl – das ist jetzt ganz neu! Stühle gibt es genug, die bieten wir nicht an. Aber die Tischbeine, das ist etwas Besonderes und passt perfekt zu unserer Nische.

 

Welche FROST-Produkte haben Sie zuhause und was gefällt Ihnen besonders daran?

Wir haben sehr viele FROST-Produkte zuhause. Man könnte meinen, wir haben einen FROST-Showroom (lacht). Zum Beispiel haben wir den Kleiderständer Wishbone im Eingangsbereich. Dort steht natürlich auch das Schuhgestell und ein Spiegel. Meine Frau war so begeistert von den Spiegeln, dass wir diese nun in verschiedensten Räumen haben – im Wohnzimmer oder Schlafzimmer. Duschabzieher haben wir auch oder Duschkörbe fürs Shampoo. Es passt einfach alles perfekt zusammen.

Den Wishbone Kleiderständer aber liebe ich besonders. Ich freue mich jeden Tag darüber, meinen Mantel dort aufzuhängen. Außerdem wurde dieses Produkt mit dem Red Dot Design Award und dem Good Design Award ausgzeichnet. Insgesamt hat FROST 31 Designpreise gewonnen. Da sind wir sehr stolz drauf!

Sie planen, das Unternehmen stückweise an Ihren Sohn Sebastian zu übergeben. Inwiefern bringt er sich in der Führung mit ein und was wird er wohl verändern?

Ich freue mich sehr, dass er mit dabei ist und Lust hat, mit seinem Vater zusammenzuarbeiten. Das ist ja wahrscheinlich auch nicht immer einfach (lacht). Er kennt FROST seit seiner Kindheit. Sebastian reist viel und besucht die Kunden, um zu verstehen, was sie brauchen. Er hat ein sehr gutes Auge für Design und hat auch sehr gute Ideen. Er weiß aufgrund seiner bisherigen beruflichen Erfahrung was sich gut verkauft. In Kopenhagen hat er außerdem unseren Showroom aufgebaut und leitet dort die Personalabteilung. Der Showroom ist wichtig, weil dort Kunden aus aller Welt zu uns kommen. Außerdem ist Sebastian fit im Bereich Marketing und wird auch den digitalen Bereich von FROST voranbringen.

 

Was wünschen Sie sich für Ihr Unternehmen im Hinblick auf die nächsten Jahre?

Wir möchten unseren Kunden treu bleiben. Wir wollen weiterhin Experte in unserer Nische bleiben. Wenn die Kunden zufrieden sind, dann kommt Wachstum. Eine persönliche Bindung zu den Kunden zu haben und in engem Austausch zu sein, das ist uns bei FROST sehr wichtig. Mit dem Unternehmen FROST leben wir einen Traum – wir sind eine etablierte Marke in der Inneneinrichtung geworden. Unsere Kunden wissen genau, wofür wir stehen. Diese Beziehungen weiterhin zu stärken, darauf wollen wir uns fokussieren. Auf Kundenwünsche eingehen. Wir wollen FROST noch mehr verbreiten und unserer Linie treu bleiben.

Vielen Dank für den interessanten Einblick, lieber Herr Frost und viel Erfolg für die weiteren Jahre!