Die Welt von Foscarini
Was steckt dahinter?
„Ein Unternehmen, das frei und leidenschaftlich außerhalb der Konvention, aber mitten aus dem Leben heraus agiert, in dem es steht.“
Für manche sind Leuchten einfach nur eine Quelle des Lichts. Für andere sind sie so viel mehr... Das Unternehmen Foscarini versucht von jeher, jeglichem Anspruch an das Thema Beleuchtung gerecht zu werden. So sieht es sich zum einen als Forschungsatelier, als wirtschaftlich ausgerichtete Organisation mit einer flexiblen, effizienten und qualitativ hochwertigen Logistik, die eine Serie von Produkten – von der kleinen Tischleuchte bis zur großen Lichtinszenierung – hervorgebracht und weltweit vertrieben hat.
Zum anderen aber (und das macht vermutlich den noch größeren Teil der Unternehmensphilosophie, sozusagen das Herz von Foscarini aus) imaginiert, entwickelt und produziert Foscarini nicht nur Leuchten, sondern mit ihnen auch Emotionen. Oder in eigener Firmensprache ausgedrückt: „Ein Unternehmen, das frei und leidenschaftlich außerhalb der Konvention, aber mitten aus dem Leben heraus agiert, in dem es steht.“
Aber was wissen wir noch über den heute weltweit bekannten italienischen Leuchtenhersteller, der mit internationalen Designern wie Marc Sadler, aber auch Nachwuchskünstlern wie Luca Nichetto zusammenarbeitet und neben Inneneinrichtungen von Wohnräumen zusätzlich im Rahmen des Projekts „Fiber Evolution“ große Räume mit Megainstallationen ausstattet?
Foscarini – Die Gründung
Ein kleiner Zeitsprung: Die Leuchtenmanufaktur Foscarini wurde im Jahr 1981 auf der italienischen Insel Murano nahe Venedig gegründet. 1988 übernahmen Carlo Urbinati und Alessandro Vecchiat (bis dato Designer für das Unternehmen) die Unternehmensführung. Da sie von Beginn an keine eigene Produktionsstätte unterhielten, sondern lieber für jeden Entwurf einen passenden Lieferanten wählten, waren sie nicht an Standardherstellungsverfahren und feste Standorte gebunden und damit maximal unabhängig. Diese Unabhängigkeit gab ihnen bei der Entwicklung neuer Modelle die Möglichkeit, mit verschiedenen Fertigungstechniken zu experimentieren und somit ihren eigenen Ansprüchen an Form, Material sowie Lichtwirkung gerecht zu werden. Die in Zusammenarbeit mit Marc Sadler entwickelte Stehlampe Mite (aus dem Jahr 2000) zum Beispiel wurde mit Hilfe eines komplexen Produktionsverfahrens mit einem ungewöhnlichen Diffusor versehen, dessen Eigenschaften für eine Standleuchte eher ungewöhnlich sind: transparent und unzerbrechlich.
Kein Vergleich also zu den anfänglichen Jahren in der Geschichte des Unternehmens, in denen hauptsächlich mit Muranoglas gearbeitet wurde. Später gingen die Designer zu anderen Materialien wie Kevlar, Karbonfaser oder Polyethylen über.
Das Spektrum Foscarini-Leuchten erstreckt sich über geometrisch geformte Leuchten wie die Wandleuchte „Fields“ über bewegliche Stehlampen wie die „Mite“ bis hin zu kubistisch geformten Leuchten wie der Decken- und Wandleuchte „Big Bang“ (hier ist der Name tatsächlich Programm!). Dabei spielen viele der Modelle mit Motiven der Insel Murano, insbesondere dem der Schifffahrt (denken Sie einmal an die Tischleuchte „Binic“, die an einen Leuchtturm erinnert!). Bei anderen Leuchten wie der Hängeleuchte „Gregg“ zum Beispiel haben sich die Designer an organischen Formen orientiert oder aber Materialien mit Hilfe neuer Techniken so verwendet als wären sie natürlichen Ursprungs. Deswegen sieht etwa die Stehleuchte „Tress“ heute so aus, als seien Weidenzweige zu einem Zylinder verarbeitet worden – dabei handelt es sich hier um Glasfaser!
Nicht zuletzt Innovationen wie diesen erregten die allgemeine Aufmerksamkeit. Insofern verwundert es kaum, dass einige der Foscarini-Designs mit Auszeichnungen wie dem „Compasso d’Oro“ und dem „red dot design award“ ausgezeichnet wurden. Darüber hinaus finden sich Entwürfe wie die Stehleuchte „Havana“ heute in Cafés in Berlin und Mailand oder werden in Dauerkollektionen wie dem „Museum of Modern Art“ in New York oder dem „Centre Pompidou“ in Paris ausgestellt.
Bestseller
Mittlerweile haben Sich einige Produkte von Foscarini zu Bestsellern entwickelt! Unter ihnen zum Beispiel die kleine Binic Tischleuchte der französischen Designerin Ionna Vautrin. Durch ihre sympathische, kunstvolle Form, zieht sie unwiderstehlich die Aufmerksamkeit auf sich.