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Der heute als Mid-Century Modern bekannte Stil entwickelte sich in den USA auf der Grundlage früherer Stile wie Bauhaus und dem Internationalen Stil und gilt aktuell als sehr angesagt. Aber was macht diesen Stil aus, wie unterschiedet er sich zum bekannten Mid-Century Stil und vor allem: Wie transportieren wir ihn in unser Zuhause? Wir haben die Antworten für Sie.
In einem breiteren Kontext gilt Mid-Century Modern als Bezeichnung für eine ganze Bewegung im Bereich (Innen-) Architektur, Produkt- und Grafikdesign, die das moderne Design der Mitte des 20. Jahrhunderts von den 1930er bis in die 1960er Jahre beschreibt, während sich der klassische Mid Century Stil – zurückgehend auf die amerikanische Journalistin Cara Greenberg – auf die eher strukturierte Einrichtungsform der 1950er Jahre konzentriert.
Um Missverständnissen an dieser Stelle vorwegzugreifen: Wenn wir im Interieur-Bereich von Mid-Century und Mid-Century Modern sprechen, ist ein und der gleiche Stil gemeint, nämlich Entwürfe aus einer Zeitspanne von 30 Jahren, denen allen ein eklatantes Hauptmerkmal zugrunde liegt: ihre Schlichtheit. Einfache, funktionale Möbel mit klaren Linien, rechte Winkel, aber auch organische Formen, unterschiedliche Materialien und eine vielseitige Farbpalette konnten sich als innenarchitektonisches Pendant zum ebenso cleanen Design der äußeren Architektur der damaligen Zeit etablieren.
Diese neue und moderne Formsprache kam nicht von ungefähr, sondern hatte ihren Ursprung in den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs. Mit dessen Ende sahen sich die Menschen gezwungen, Wiederaufbau zu betreiben. Vieles musste neugestaltet werden – ein Ruf, dem auch die Designer folgten. Wie es oft zu beobachten ist: Auf Zusammenbruch folgt etwas Neues, was immer auch als Chance gesehen werden darf.
Einige Bauhaus-Architekten und Designer, die nach dem zweiten Weltkrieg aufgrund der wirtschaftlichen Veränderungen in Deutschland nach Amerika auswanderten, leiteten hier nun offiziell die als Mid-Century Modern bekannte Designbewegung ein. Parallel erfolgte in den USA in dieser Zeit eine starke Verstädterung und damit einhergehend eine Bildung von weitläufigen Vorstadtgebieten. Nicht zuletzt dadurch entstand eine hohe Nachfrage nach modernen, „anderen“ Möbeln, um die neu errichteten Wohnhäuser auszustatten.
Auch der technologische Fortschritt hatte Neuerungen zur Konsequenz: Er führte unter anderem zu einer Produktion und Entwicklung von anderen Materialien, die neue Oberflächenstrukturen und Effekte ermöglichten sowie Farben und Formgebung neu definierten.
Aber was ist nun das „Moderne“ an Mid-Century Modern? Wir beobachten eine Neuinterpretation eines bereits etablierten Stils, der die ausdrucksstarke Schlichtheit durch andere Farben, Materialien und Kombination auf frische Weise wirken lässt. Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
Mit dieser Aufzählung halten Sie auch schon die perfekte „How to“-Guideline in den Händen, wenn Sie den Mid-Century Modern Stil in Ihrem Zuhause integrieren möchten. Versuchen Sie sich in den genannten Punkten und verleihen Sie damit Ihren vier Wänden ein ganz neues Flair.
Will man Namen von bekannten Vertretern des Mid-Century (Modern) Stils nennen, liest sich das wie das „Who is Who“ der Designer-Branche. In den USA wurde das Möbelunternehmen Herman Miller zum Synonym für Möbelstücke im Stil des Mid Century Modern. Es arbeitete mit Größen wie George Nelson und Charles Eames und seiner Frau Ray zusammen. Und auch Knoll gilt als eine weitere Firma, die für ihre klassischen Möbelstücke im Look der 50er Jahre bekannt ist.
Aber es gibt noch viel mehr Mid-Century Modern Designer, deren Entwürfe Designer weltweit auch heute noch zu Neuinterpretationen dieses Stils inspirieren.
Beispiele für begehrte Mid-Century (Klassiker) sind etwa der „Plastic Arm Chair DAW“ oder der „Lounge Chair mit Ottomane“ von Charles und Ray Eames, der Drahtgittersessel „Diamond“ von Harry Bertoia, der „Ameisenstuhl“ von Arne Jacobsen, der „Tulip Chair“ von Eero Saarinen, die Hängelampen von Poul Henningsen oder die „Akari“ Leuchten von Isamu Noguchi.
Neu an den wieder aufgelegten Entwürfen sind die Farbvarianten. So gibt es den „Plastic Arm Chair DAW“ von Eames heute zum Beispiel auch in soften Pastelltönen. Die legendäre Ameise von Jacobsen erhält ihr zeitgemäßes Update durch bunte Sitzauflagen. Die „Tulip“ Saarinen Stühle präsentieren sich endlich mit komfortabler Vollpolsterung. DEN Klassiker schlechthin, der kultige „Egg Chair“ von Arne Jacobsen, gibt es heute teilweise als Limitierte Edition aus Leder, Wolle oder Leinen. Mid-Century Modern eben.
Vielleicht nennen Sie ja bereits einen der genannten Klassiker Ihr Eigen und können sich damit über einen gelungenen Kick-off in eine neue Stilrichtung freuen. Orientieren Sie sich einfach an diesen Klassikern und arrangieren sie innovativ und mutig. Ansonsten hätten wir natürlich auch frische Inspirationen für Sie. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Stöbern!