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Gerade Linien, klare Farben – ganz klar, wir sprechen offensichtlich vom immer noch schwer angesagten Scandi-Chic, der sich üblicherweise mit viel Weiß und dunklen Akzenten präsentiert. Wer allerdings in den letzten Jahren in Dänemark, Norwegen oder Schweden war, weiß: Ganz so clean ist dieser Stil schon längst nicht mehr. Denn seit einiger Zeit erobern vor allem warme, kräftige Farben die Lebensräume der Skandinavier.
Wie bereits erwähnt, spielt Weiß eine große Rolle im etablierten skandinavischen Einrichtungsstil. Hier handelt es sich aber nicht nur um das reine, kühle (Schnee)Weiß, vielmehr finden sich auch alle anderen Schattierungen dieser Nicht-Farbe, von Offwhite bis hin zu Creme. Auch Grautöne sind sehr präsent, ebenso wie Lindgrün, Braun und Gelb. Akzente finden sich oft in einem zarten Hellblau, das eine frische Wirkung erzielt. Was dabei auffällt: Bei allen Tönen handelt es sich um Farben aus der Natur.
Dieser Philosophie bleiben Scandi-Liebhaber auch bei den Mustern treu: Von Bäumen, Tieren, Märchenwesen und floralen Mustern findet sich alles auf Stoffen und Accessoires. Die verwendeten Hölzer? Hell – es kommen zumeist Birke, Kiefer und Esche zum Einsatz. Eine wichtige Rolle spielt außerdem Design: Handgemachte Dekostücke und Klassiker der Einrichtungskunst wie von Arne Jacobsen, Alvar Aalto oder Tapio Wirkkala unterstreichen die schlichte Ausstrahlung aller harmonisch geformten Möbelstücke.
Mittlerweile aber sieht man auch immer mehr warme und kräftige Farben. Wie zum Beispiel das typische Falunrot oder „Schwedenrot“, das seinen Ursprung in der Bergbaustadt Falun hat und aus Nebenprodukten der Kupfererzproduktion entstand (kennen wir von den typischen roten Schwedenholzhäusern). Im Vordergrund steht hierbei ein authentischer Look, der die Seele wärmt – und zwar nicht exzessiv modern und poppig, sondern anmutigen und mit hyggeligen Farbspielen, zum Beispiel Ziegelrot zu Creme und Grau, ein warmes Ocker in Kombination mit klarem Weiß und Schwarz oder auch ein dunkles Blau zu natürlichen Brauntönen.
Auch dabei geht es um das Zusammenspiel. Keine der Farben, keines der Möbelstücke oder Dekorationen sticht hervor oder drängt sich in den Vordergrund. Alle Elemente wirken zusammen und erschaffen ein Ambiente voll Weite, Klarheit und Geborgenheit. Im Zusammenspiel mit vielen indirekten Lichtquellen ergibt sich so ein Ambiente, das für Personen am besten geeignet ist, die ein aufgeräumt wirkendes und dennoch warmes Zuhause bevorzugen.