Thonet: Geschichte eines Labels | Stylemag by AmbienteDirect

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Thonet – eine Geschichte über Pioniergeist, Leidenschaft und Kunst

Mehr als 200 Jahre Firmengeschichte hat das internationale Unternehmen Thonet vorzuweisen. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs fertigt es in Deutschland – im hessischen Frankenberg (Eder) – seine legendären Designermöbel. Thonets Vita liest sich wie ein Roman:

Thonet in den frühen Anfängen.

1819 gründet Kunsttischler Michael Thonet seine erste Werkstatt in Boppard am Rhein.
Durch eine neuartige Fertigungstechnik gelingt es ihm, Massivholz mithilfe von Wasserdampf zu biegen – die Bugholz-Ära nimmt ihren Anfang.
30 Jahre später zieht der engagierte Entwickler auf Anregung des österreichischen Staatskanzlers Fürst Metternich nach Wien um und wirkt dort an der Inneneinrichtung des Palais Liechtenstein mit.
1849 gründet er dort sein nächstes „Start-up“, das seit 1853 mit der Firmierung „Gebrüder Thonet“ den Beginn des Familienunternehmens markiert.
Die Kaffeehaus-Kultur Wiens im 19. Jahrhundert inspiriert den erfindungsreichen Firmengründer. Seinem Stuhl Nr. 4 folgt das berühmte Modell Nr. 14 – der Wiener Kaffeehausstuhl.
Schnell entscheidet sich Thonet, einzelne Stuhlkomponenten vorzufertigen und nach Bedarf immer wieder neu zu kombinieren – ein Baukastensystem ist erfunden.
1852 lässt Michael sein Verfahren zur Herstellung von Formholz-Elementen für die Möbelbranche patentieren und entwickelt sich zu einem der größten Möbelproduzenten mit Niederlassungen in Deutschland, Böhmen und Österreich.
Thonet schreibt jetzt Designgeschichte, denn die Thonet-Kaffeehausstühle (heute Nr. 214) kennzeichnen den Übergang vom reinen Schreinerhandwerk hin zur industriellen Serienanfertigung.

Innovation trifft Tradition und Handwerkskunst

Architekten, Künstler und Produktdesigner begeistern sich seit Unternehmensgründung für die innovativen Thonet-Möbel. So ist es kein Wunder, dass sich Thonet seit 1930 zum weltweit größten Hersteller industriell gefertigter Bugholz-Möbel entwickelt. Ihre Meilensteine erreichen die Gebrüder Thonet währenddessen in Lichtgeschwindigkeit:

Herausragend: Die leichten und schlanken Bugholz-Stühle und Tische aus dem Hause Thonet sind in ihrer Konstruktion von Anfang an auf das Nötigste beschränkt und kommen mit nur wenigen Schrauben aus.
So wird ein neuartiges Versandsystem möglich, denn Thonet exportiert seine Möbel platzsparend, in zerlegtem Zustand, in die ganze Welt.
Gleichgesinnte: Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigen sich Marcel Breuer, Mart Stam und Ludwig Mies van der Rohe aus der deutschen Bauhaus-Bewegung mit gebogenem Stahlrohr. Sie erfinden den Freischwinger und holen sich Thonet als Hersteller an die Seite.
Seit 1930, nach der Übernahme der von Breuer etablierten Manufaktur, setzt Thonet Bauhaus-Entwürfe um. Dabei entstehen weltberühmte Stahlrohr-Klassiker wie S 32 und S 64. Sie verbinden traditionelle Bugholztechnik und innovativ bearbeitetes Stahlrohr. Als drittes Material kommt das „Wiener Geflecht“ hinzu. Damit steigt Thonet auch im Fertigungssegment Stahlrohrmöbel zum weltweit führenden Hersteller auf.
Thonet-Sessel und -Tische sind Stuhl-Klassiker, die sich seither in der Einrichtung von öffentlichen Räumen sowie in Privathaushalten weltweit finden.

Tipp: Immer wieder neue Wege zu gehen, das ist es, was Thonet auch in der Gegenwart ausmacht. Das betrifft Konzepte zur Konstruktion, aber auch die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit sowie Langlebigkeit bei der Möbelfertigung. Norbert Ruf, Creative Director von Thonet, bringt es auf den Punkt: „Für Thonet lautet das Ziel, Produkte zu entwickeln, die mit Blick auf ihre visuellen und physische Qualität die Fähigkeit haben, uns möglichst lange zu begleiten – also eine ‚Erbstückqualität‘ aufweisen“. Kaufen Sie also einen Thonet, dann besitzen Sie ein Stück Möbelkunst fürs Leben, an dem noch Ihre Enkel Freude haben.

Die berühmten Bugholz-Stühle von Thonet.

Woran erkennt man einen echten Thonet?

Krieg und Enteignung waren der Grund, weshalb Thonet seine Betriebe im Osten Europas, in Deutschland und in Wien verlor. Georg Thonet, der Urenkel des Firmengründers, ließ sich „als ein echter Thonet“ davon nicht beirren und baute das zerstörte Werk aus 1889 im hessischen Frankenberg wieder auf. Der wirtschaftliche Erfolg hält bis heute an:

Zuerst produzierte Thonet Bugholz-Möbel und Bauhaus-Entwürfe in kleinen Serien. Er begann – inspiriert von technischen Neuerungen – eine intensive Zusammenarbeit mit renommierten Designern wie Eddi Harlis, Verner Panton, Rudolf Glatzl, Pierre Paulin, Egon Eiermann und Hanno von Gustedt.
Bis heute entwerfen berühmte Produktdesigner und Architekten für Thonet Möbel mit Potenzial. Stefan Diez, Norman Foster, James Irvine, Jehs & Laub oder Glen Oliver Löw sind nur einige davon. Die Produktpalette reicht von den bekannten Stuhl-Klassikern aus Bugholz und Stahlrohr bis hin zu Neuheiten wie den Lounge-Sessel 119 von Sebastian Herkner.
„Möbel von Thonet gehören heute wie gestern zum alltäglichen Leben vieler Menschen in der ganzen Welt. Rechnung trägt dem deren grundsätzliche Qualität, aber auch, dass sie eine konstruktive Intelligenz aufweisen und somit problemlos repariert werden können“, dieses Qualitätsversprechen aus dem Hause Thonet findet Bestätigung durch zahlreiche internationale Design Awards sowie Interior Innovation Awards.

Tipp: Ein echter Thonet ist relativ leicht zu erkennen. Denn der Hersteller markiert seine Werke mit Papierschutzmarken bzw. Prägestempeln. Hinweise auf Originale geben andererseits Schrauben, die Abmessungen bzw. die Rahmen der Möbelstücke. Bei einer Echtheitsprüfung von Stahlrohrmöbeln steht auch der Durchmesser des Stahlrohrs im Fokus. Neben einer Echtheitsprüfung bietet Thonet seinen Kunden aus Gründen der Nachhaltigkeit außerdem einen Reparaturservice an.

Kollektionen: Räume gestalten mit Thonet

Thonet ist kein gewöhnlicher Hersteller. Generationen von Menschen leben mit Thonet und dessen Möbelkultur. Immer wieder ist zu hören „Auf Thonet bin ich aufgewachsen“. Laut Creative Director Norbert Ruf werden Thonet-Möbel fast zu Familienmitgliedern, die über Generationen weitergegeben werden.

Das Familienunternehmen in 5. Generation bietet Designliebhabern von heute sogar Gesamtlösungen an. Wenn Sie moderne Designermöbel lieben, findet Sie bei Thonet tatsächlich alles für Ihr Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer. Auch Ihr Homeoffice oder ein Besprechungsraum gewinnen an wohnlicher sowie stylischer Atmosphäre mit den unnachahmlichen Möbelwelten Thonets. Wenn Sie mehr erfahren möchten, dann stöbern Sie durch Thonets Referenzen. Der ikonische Hersteller hat über die Jahrzehnte unzählige Seminar- und Büroräume, Cafés sowie Hotels ausgestattet.

Möbel von Thonet eignen sich unter anderem perfekt für Büroräume, wie z.B. hier bei Engelbert Strauss.

Tipp: Das Thonet-Museum oder der Thonet-Showroom im ehemaligen Direktorenhaus, nahe des Firmensitzes in Frankenberg, präsentieren Besuchern die klassischen Möbel sowie Neuheiten dieser visionären Marke. So ist leicht zu begreifen, wie die verschiedenen Produkte miteinander funktionieren. Mit Thonet gestalten Sie Orte zum Verweilen: outdoor wie indoor. So lässt es sich gut leben, arbeiten und entspannen. Lassen Sie sich von Thonets Welten inspirieren!