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Im Designer-Interview mit Sabine Finkenauer für Nanimarquina

11. November 2024 / Marken
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Farben & Emotionen

Lebendige Farbkombinationen treffen auf minimalistisches Design: Die Werke von Sabine Finkenauer sprühen vor Freude und Heiterkeit. Für Nanimarquina hat sie die Teppich-Kollektion Pearl designed. Wie die Idee dazu entstand und welche Kraft sie in Farben sieht, erklärt die Designerin im Interview.

Liebe Sabine, Ihre Werke sind unter anderem von klaren geometrischen Formen und bunten Farben geprägt. Welche Emotionen lösen Farben bei Ihnen aus?

Ich liebe das Zusammenspiel von leuchtenden und gedämpften Farben und lege Wert auf die Balance von warm und kalt. Meine Farbpalette ist hell – den Grundfarben nahe – aber dennoch monochrom. Gewisse Farben wie Orange oder Violett verwende ich tatsächlich kaum. Verschiedenste Rottöne dagegen mag ich am liebsten. Aber auch die Wirkung anderer Farben finde ich faszinierend: Blau ist tief, ernst und ruhig. Grün ist zurückhaltend und lebhaft zugleich. Gelb ist licht und hervortretend, geeignet für Akzente. Ich bevorzuge dabei blasse Gelbtöne wir Neapelgelb. Schwarz dagegen ist radikal und gibt Kraft.

In der Tat ist der Einsatz von Farbe in meiner Arbeit rein subjektiv. Das heißt, ich verlasse mich dabei völlig auf mein visuelles Empfinden.

Auch bei gegenständlichen Motiven orientiere ich mich bei der Farbgebung nicht zwingend an die naturgetreue Darstellung, sondern verwende Farbe gemäß der Struktur des Bildes. Allgemein weiß man, dass sich die Wirkung einer Farbe ändert, wenn man eine zweite oder mehrere daneben setzt.  Das kann Harmonie aber auch Widerspruch hervorbringen.

 

 

Die Pearl-Kollektion, die Sie für Nanimarquina designed haben, hat etwas Spielerisches, Farbenfrohes und Dynamisches. Für welche Orte eignen sich die Teppiche besonders gut?

Die Pearl Kollektion wurde mit der Idee konzipiert, Teppiche als gestalterische Elemente zu betrachten, die man spielerisch kombinieren kann. Die langen Läufer eignen sich natürlich ganz besonders für einen Flur, können aber auch in einem weiten Raum, zum Beispiel neben ein Möbelstück platziert werden. Die 2er – und 3er Kombinationen kann ich mir gut im Schlafzimmer, Kinderzimmer oder auch fürs Bad vorstellen. Form und Kontur geben den Teppichen etwas Eigenständiges und lassen sie wie ein Bild am Boden erscheinen. Ich denke, es gibt so viele Kombinationsmöglichkeiten innerhalb der Kollektion, sodass fast überall ein passender Ort gefunden werden kann.

Die Pearl Teppichläufer wirken wie eine zusammengesteckte Perlenkette und das besagt auch der Name. Was war Ihr Hintergrundgedanke dazu?

Ursprung der Kollektion ist eine vertikale Wandarbeit aus ausgeschnittener, bemalter Leinwand. Die Idee ist eine Formensequenz (aneinandergereihte Perlen), die von einer Farbsequenz (Streifen) versetzt überlagert wird.

Das Thema Perlen hat mich eine längere Zeit beschäftigt. Das spiegelt sich also in einer Serie von Zeichnungen, großformatigen Bildern und auch meinen Installationen wider.

 

Was fasziniert Sie an der Technik des Tuftens?

Mit den verschiedenen Techniken des Teppichknüpfens war ich zuvor nicht sehr vertraut. Es war für mich sehr spannend, während des Entwicklungsprozesses der Kollektion bei Nanimarquina mehr darüber zu erfahren.

Das Tuften ergibt eine beständige Teppichqualität mit einer homogenen, dichten Oberfläche, die sich sehr angenehm anfühlt und eine satte Farbwirkung hervorbringt.

 

Sie kommen ursprünglich aus Deutschland, leben aber seit den 90er Jahren in Barcelona. Inwiefern beeinflusst diese Stadt Ihre Kreativität und Ihre Arbeit?

Manchmal frage ich mich, wie der Ort, an dem man lebt und arbeitet, das eigene Werk beeinflusst. Schließlich entsteht das Werk aus einem selbst und fühlt sich sehr persönlich und unabhängig an. Ich nehme an, dass dies eher auf einer unbewussten Ebene geschieht.

Ich bin in Deutschland auf dem Land aufgewachsen und habe hinterher in München Kunst studiert. Meine Umsiedlung nach Spanien hat meinen Prozess sicherlich beeinflusst: Das Leben in einer lebendigen südlichen Großstadt und die mediterrane Kultur haben über die Jahre hinweg ihre Spuren hinterlassen.

 

Liebe Sabine, vielen Dank für die interessanten Einblicke! Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute.