Herzog & de Meuron ist ein 1978 gegründetes schweizerisches Architekturbüro mit internationalem Renommee. Es ist die Kooperation der beiden Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron, die beide 1950 in Basel geboren wurden und nahezu identische Lebensläufe haben.
Nach dem zeitgleichen Architekturdiplom 1975 an der ETH Zürich und der dortigen Tätigkeit als Assistenten gründeten Herzog und de Meuron 1978 ihr Büro in Basel. Neben diesem Hauptsitz haben sie inzwischen auch Niederlassungen in London, München, Barcelona, San Francisco und Tokio und beschäftigen insgesamt 220 Angestellte. Partner im Büro Herzog & de Meuron sind Harry Gugger (geb. 1956) und Christine Binswanger (geb. 1964). Seit 2003 sind auch Robert Hösl (geb. 1965), Ascan Mergenthaler (geb. 1969) und fünf weitere Architekten Partner des Büros. De Meuron und Herzog unterrichten beide an der ETH Zürich und an der Harvard University.
International bekannt wurden Herzog & de Meuron mit dem Projekt für die Tate Modern in London, deren Aussenraumgestaltung die Architekten zusammen mit dem international renommierten Zürcher Landschaftsarchitekten Dieter Kienast entwickelten. Die Kunstgalerie wurde in die alte Bankside Powerstation eingebaut und im Jahr 2000 eröffnet.
Des Weiteren entwarfen Herzog und de Meuron die beiden Stadionbauten St. Jakob-Park in Basel (2001) und Allianz Arena in München (2002-2005). Dabei versuchten sie Geschichte, Tradition und heutige Ansprüche zu vereinen und in die Bauten einfließen zu lassen.
Für die Olympischen Spiele 2008 planten und bauten sie das Nationalstadion in Peking.
2005 stimmte der Hamburger Senat dem Bau der Elbphilharmonie zu. Oberhalb der mehrstöckigen Backsteinfassade des Kaispeicher A in der Elbe wird eine gigantische Glaswelle entstehen, die zwei Konzertsäle, ein Tagungszentrum, Wohnungen und ein Hotel beherbergen wird, der Raum hinter der Fassade des alten Speichers soll teilweise als Parkhaus genutzt werden. Die Elbphilharmonie (Fertigstellung ca. 2009) wird schon jetzt zum neuen Wahrzeichen der Hansestadt stilisiert.
Die beiden Architekten erhielten zahlreiche Auszeichnungen, wie beispielsweise 1993 den Deutschen Kritikerpreis und 2001 den Pritzker-Preis. 2006 wurde ihnen der British Design Award des Royal Institute of British Architects verliehen, 2007 der Praemium Imperiale und die Royal Gold Medal.